Forschung und Entwicklung:

Wie funktioniert erfolgreiches Coaching?

Die 7 Wirkfaktoren im Coaching nach Greif 2008; Greif Schmidt & Thamm 2012, aus OrganisationsEntwicklung 3-13

 

Das Modell von Greif wurde durch Schmidt & Thamm 2012 wissenschaftlich untersucht.

Die Ergebnisse von Pilotuntersuchungen deuten auf eine Bestätigung des Modells hin.

 

1. Wertschätzung und emotionale Unterstützung des Klienten durch Coachs

Empathie, Wertschätzung und indivduelle Unterstützung des Coachees dienen dem Aufbau einer förderlichen Coachingbeziehung (Coaching-Allianz).

 

2. Affektaktivierung und -kalibrierung

Starke positive und negative Emotionen, die bei Coachees bei Schilderungen auftreten, werden im Coaching nach der Aktvierung verarbeitet und z.B. durch Reflexionsfragen wieder beruhigt, da Affekte das bewusst rationale Denken und den Zugang zum Selbst erschweren.

 

3. Ergebnisorientierte Problemreflexion

Eine ausführliche Analyse und Reflexion der Wahrnehmung der Problemsituation durch Klienten tragen dazu bei, Problemfixierungen aufzulösen und Folgerungen für die Zukunft abzuleiten. Fragetechniken, Rollenspiele und Perspektivwechsel helfen, das Problem aus mehreren Perspektiven zu betrachten.

 

4. Ergebnisorientierte Selbstreflexion

Von Coaches angeleitete Selbstreflexionsprozesse regen Coachees dazu an, über Werte, besondere Eigenschaften, Stärken und Schwächen, über individuelles Verhalten und Erleben oder persönliche Entwicklungsmöglichkeiten nachzudenken. Diese Refexionen führen idealerweise zu neuen Erkenntnissen und Plänen zur Veränderung von Einstellungen und Verhalten.

 

5. Zielklärung

Die mit dem Coaching intendierten bewussten und unbewussten Ziele von Coachees herauszuarbeiten, deren Verhaltensauswirkungen zu reflektieren und im gesamten Coaching-Prozess regelmäßig einen Ist-/Sollvergleich vorzunehmen, hilft Zielkongruenz herzustellen und Veränderungen sichtbar zu machen.

 

6. Ressourcenaktivierung

Die häufig verwendete Daumenregel "Hilfe zur Selbsthilfe" beinhaltet, dass Coachees sowohl die internen Ressourcen (z.B. Kompetenzen, Wissen, ...) aber auch externe Ressourcen (wie z.B. Kollegen, Familie, Freunde, ...) bewusst gemacht werden. Ressourcen- und lösungsorientierte Ansätze oder Interventionen der Positiven Psychologie können diesen Prozess unterstützen.

 

7. Umsetzungsunterstützung

Dieser Wirkfaktor beinhaltet im Coaching die kurzfristige ergebnisorientierte Unterstützung der Coachees bei der Umsetzung. Durch Shadowing oder virtuelle Transfer-Coaching-Maßnahmen begleiten Coachs ihre Coachees in der Umsetzungssituation und reflektieren mit ihnen anschließend ihr Verhalten und das anderer Personen. Dieser Wirkfaktor entspricht der Problembewältigung im Modell von Grawe.